Das wurde aber auch mal Zeit: Die legendären Velominati-Regeln für Rennradfahrer gibt es jetzt endlich auch in deutscher Sprache. Und weil wir uns so sehr darüber freuen, nehmen unsere Bikefitting-Experten vom gebioMized concept-lab regelmäßig die wichtigsten Regeln unter die Lupe. Also die natürlich, in denen es um das Thema Sitzposition geht. Pro Regel verschenken wir sogar ein Exemplar von „DIE REGELN – Kodex für Radsportjünger“.

Diesmal betrachtet Jonas Kraienhorst aus dem gebioMized concept-lab Köln die Regel zur Sattelposition.

Regel #48: Der Sattel sollte waagerecht und nach hinten versetzt sein

Das sagt Velominati

Wenn man einen Sattel betrachtet, sollte seine Sitzfläche waagerecht aussehen, wobei die exakte Grundeinstellung mit Hilfe einer Wasserwaage zu erfolgen hat. Anhand der Feinheiten des jeweiligen Satteldesigns und der individuellen Ansprüche an den Sitzkomfort kann der Sattel dann leicht nach vorne oder hinten geneigt werden, um eine Position zu erreichen, die Stabilität, Kraft und Komfort vereint. Wenn dabei allerdings eine Sattelneigung von mehr als zwei Grad herauskommt, solltest du dir vermutlich lieber einen dieser Sättel mit Federn und fetter Polsterung besorgen, weil du offensichtlich ein Warmduscher vor dem Herrn bist. Der Mittelpunkt zwischen der Sattelspitze und dem hinteren Ende des Sattels sollte deutlich hinter der gedachten Verlängerung des Sitzrohrs liegen und darf sich auf keinen Fall vor dieser Linie befinden.

Das sagt Jonas

Okay, es geht schon bei der Definition der Sitzfläche los. Die ist nämlich bei Radfahrern durchaus unterschiedlich. So belasten viele Radfahrer den biomechanischen falschen Teil des Sattels: den vorderen Bereich bis zur Sattelnase. Wichtig ist der Blick auf das Sattelgestell. Hier sollte der Sattel möglichst waagerecht und auf keinen Fall nach oben zeigend eingestellt sein. Gerade moderne Sättel haben oft ein ansteigendes Heck. Entsprechend ist es noch wichtiger, dass die wirkliche Sitzfläche waagerecht eingestellt ist. Wäre indes der gesamte Sattel waagerecht, würde die Nase ansteigen. Die horizontale Justierung der Sattelposition, vor und zurück also, hat einen immensen Einfluss auf Kontaktfläche und Druckverteilung. Wer hier primär nach dem schicksten „Style“ entscheidet, verschenkt viele wichtige Punkte auf der Komfort-Skala. Das sieht dann zwar vielleicht am Anfang der Tour wahnsinnig gut aus. Dafür wirkt es später aber umso komischer, wenn die letzte Stunde nur noch Wiegetritt angesagt ist. Bei einer Neigung von mehr als 3 Grad empfehlen wir übrigens einen professionellen Fitter aufzusuchen und ein größeres Fragezeichen an die Einstellung der Sitzhöhe zu setzen.

Kommentieren und gewinnen

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Oder schickt uns eine E-Mail mit dem Betreff „Velominati #48“ an: conceptlab@gebiomized.de. Unter allen Teilnehmern wählen wir am Mittwoch, den 11. Juli 2018, einen Gewinner aus.

 

Über das Buch

Velominati: DIE REGELN – Kodex für Radsportjünger
Covadonga Verlag
312 Seiten
14,80 Euro
www.covadonga.de