Once upon a time in Hawaii …

Der Sekt ist aus dem Blut, das Schlafdefizit überwunden und der Kopf wieder klar. Zeit für unser gebioMized-Fazit zur Ironman WM!

 

Ein Fazit mit ziemlich viel ziemlich hellem Licht, schließlich hatten wir bei beiden Siegern auf die eine oder andere Weise „unsere Finger im Spiel“. Deshalb an dieser Stelle zunächst nochmal: Herzlichen Glückwunsch an Anne Haug und Jan Frodeno für den sensationellen deutschen Doppelsieg in Kona. Ein bisschen Schatten gab es aber auch, denn nicht alle Athleten aus dem „gebioMized Squad“ erreichten das Ziel – oder ihre Ziele. Umso mehr werden sie ihren Fokus schon jetzt voll auf die neue Saison richten. Also Kopf hoch, Patrick Lange, Patrik Nilsson und Franz Löschke: nach Hawaii ist vor Hawaii. Das gilt natürlich auch für uns. Denn seit dem (sehr frühen!) Sonntagmorgen ist die offizielle Road to Kona 2020 eröffnet – speziell aus biomechanischer Sicht.

Und damit zum kurzen Überblick unserer Hawaii-Finisher:

Anne Haug, Rang 1, 8:40:10

Anne HaugWir sind immer noch sprachlos. Natürlich wussten wir, dass Anne richtig stark ist. Und dass die Insel ihr liegt, hat sie mit dem 3. Platz 2018 ja bewiesen. Aber um in Kona ganz oben zu stehen, muss auch einfach alles zusammenpassen. Schon ihre starke Performance im Schwimmen hat angedeutet, dass sie einen guten Tag erwischt hat. Dank großartiger Form und auch ihrer sehr stabilen Position auf dem Rad konnte sie sich dann im Bikesplit in der Spitzengruppe halten und auf Rang 3 in den abschließenden Marathon starten. Ihre Bestzeit im Laufen schließlich zeigt, dass sie auf dem Rad wichtige Körner sparen konnte, was wir natürlich sehr gerne auch auf ihren neuen Sattel zurückführen möchten: den gebioMized Stride, den Anne in seinem ersten richtig großen Rennen so gleich zum Weltmeister gemacht hat. Vielen Dank!

Jan Frodeno, Rang 1, 7:51:13

Jan FrodenoFrodo ist wieder da. Und wie! Nach der verletzungsbedingten Zwangspause 2018 schlug er mehr als eindrucksvoll zurück und holte sich seinen dritten Titel nach 2015 und 2016 – und stellte gleich noch den Streckenrekord auf 7:51:13. Vom ersten Kraulschlag bis zum Zieldurchlauf machte Jan einen unglaublich starken Eindruck und absolvierte durch alle Disziplinen einen hochklassigen Wettbewerb. Als Zweiter aus dem Wasser, zeigte er auch auf dem Bike eine Spitzenleistung und verlor nur rund eine Minute auf die Über-Biker wie Cameron Wurf oder Sebastian Kienle. Daran zeigt sich auch, wie wertvoll eine schnelle und stetig adaptierte Position auf dem Rad ist. Egal ob in eher kontrollierten Phasen oder etwa in der entscheidenden Attacke auf die Konkurrenz: Jan saß jederzeit sehr stabil im Sattel und konnte die Position sehr lange halten. Keine Frage: der Mann steht genau da, wo er hingehört.

Sebastian Kienle, Rang 3, 8:02:04

Sebastian KienleAuch Sebastian Kienle hätte wohl ziemlich gerne seinen nächsten Kona-Titel gefeiert. Natürlich hatten auch wir ihn ganz oben auf der Rechnung. Er sprang zwar mit fast fünf Minuten Rückstand aufs Rad, aber das er solche Löcher zufahren kann, hat er oft genug bewiesen. So holte er dann auf den ersten rund 100 Kilometern auf dem Rad auch stetig auf und überzeugte mit einer deutlich stabileren Position. Früher musste er alle paar Sekunden per „Shift“ sein Becken aktiv wieder nach hinten drücken. Diesmal war das höchstens alle zwei Minuten der Fall – ein enormer Stabilitätsgewinn der zudem Energie für den Lauf spart. Entsprechend legte Sebi nicht nur den zweitschnellsten Bikesplit, sondern auch einen richtig starken Marathon hin und belohnte sich mit dem verdienten Platz auf dem Podest.

Cameron Wurf, Rang 5, 8:06:41

Cameron Wurf testing with gebioMized and Staps in Velodrome Büttgen

Top 5, eine Einladung zur internationalen Pressekonferenz und mal wieder der schnellste Mann auf dem Bike. Gut gelaufen in Hawaii für den Australier, auch wenn mancher ihn wohl auf dem Treppchen gesehen hatte, speziell nach seinem starken Auftritt in Italien drei Wochen zuvor. Auch wir hatten ehrlicherweise gedacht, dass er zumindest nach dem Bikesplit ganz vorne liegen würde.  Allerdings kam Wurf mit einer Hypothek von satten fünf Minuten aus dem Wasser. Und Jan Frodeno zauberte eben eine superstarke Rad-Zeit auf den Asphalt. So ging „Cam“ für seine Verhältnisse „nur“ als Dritter in den Marathon. Dort zeigte er wiederum eine starke Leistung und konnte so einen Platz unter den besten fünf behaupten. Insgesamt ein sehr ausgeglichenes Rennen von ihm und wir sind uns sicher, dass dieser Mann noch Potential hat. Wie genau wir auf der „Road to Kona“ mit Cameron Wurf gearbeitet haben, erfahrt ihr hier.

Daniela Bleymehl, Rang 9, 9:08:30

Daniela BleymehlDa hatte aber jemand noch eine Rechnung mit Kona offen! Nach den gesundheitlichen Problemen vor drei Jahren wollte Daniela es 2019 nochmal wissen und hat das Hawaii-Trauma besiegt. Ganz nebenbei hat sie auf dem Weg zu ihrem starken 9. Platz gemeinsam mit Laura Philipp den schnellsten Bikesplit auf den glühenden Asphalt gezaubert. Vor dem Marathon lag sie gar sensationell auf Rang 2. Und das, obwohl sie auf ihrem gebioMized Stride richtig viel im Wind gefahren ist. Sonst wäre im Laufen vielleicht sogar noch etwas mehr drin gewesen. Aber man braucht ja schließlich Ziele für die Zukunft.

Bart Aernouts, Rang 9, 8:12:27

Bart AernoutsWir legen uns mal fest: Nach dem zweiten Platz im Vorjahr war Rang neun wohl nicht ganz das, was Bart Aernouts sich für 2019 vorgenommen hatte. Aber nachdem er mit einem dicken Rückstand von fast zehn Minuten aus dem Wasser kam, war das Rennen für ihn fast schon gelaufen. Der Zug im Bikesplit fuhr ohnehin ab und selbst für einen starken Läufer wie ihn war der Abstand vor dem Marathon einfach zu groß. Trotzdem hat er sich durchgebissen und sich ins Ziel gekämpft. Respekt!

Alistair Brownlee, Rang 21, 8:25:03

Eine Hawaii-Premiere mit steiler Lernkurve legte der Brite hin. Der Weltmeister und Olympiasieger über die Kurzdistanz kam mit der Spitzengruppe aus dem Pazifik und hielt auch auf dem Rad lange mit. Erst als Jan Frodeno im Finale des Bikesplits zur Attacke blies, musste Alistair sich geschlagen geben, ehe im Lauf dann der Mann mit dem Hammer kam. Da musste er deutlich der Hitze Hawaiis Tribut zollen. Wenn er aber die richtigen Lehren zieht, wird mit ihm im kommenden Jahr sicherlich zu rechnen sein.