Anne Haugs Road to Kona 2022

Drei Jahre sind vergangen, seit Anne Haugs Triumph bei der Ironman Weltmeisterschaft auf Hawaii. Drei Jahre, in denen die Triathletin gemeinsam mit gebioMized konsequent ihre Sitzposition weiterentwickelt hat. Und zwar in allen Bereichen und Details. Wir fassen die wichtigsten Maßnahmen zusammen.

 

Zurück auf der Insel

Endlich zuhause! Endlich zurück am Ort des Triumphs. Auf Hawaii hat Anne Haug im Oktober 2019 den größten Sieg ihrer Karriere gefeiert. Mit einem richtig starken Rennen hat sich die Frau aus Bayreuth zur Ironman-Weltmeisterin gekürt. Dabei machte sie ganz nebenbei auch den brandneuen gebioMized Stride Sattel in seinem ersten offiziellen Rennen zum Weltmeister. 

Aufgrund der Covid19-Pandemie fiel die Titelverteidigung im Jahr 2020 ins Wasser. Die WM 2021 wurde erst im Mai 2022 ausgetragen – und das nicht auf Hawaii, sondern in Utah. Doch jetzt ist es endlich soweit. Drei Jahre nach dem letzten Rennen auf der Insel, sind Anne Haug und ihre Konkurrentinnen wieder im Wasser, auf dem Fahrrad und in den Laufschuhen unterwegs.

Anne Haug und das gebioMized Team im Bikefitting-Einsatz.

Technik und Sitzposition entwickeln sich stetig weiter

Drei Jahre sind im Triathlon eine lange Zeit. Nicht nur die Technik entwickelt sich rasant weiter. Auch an ihrer Sitzposition hat Anne Haug gemeinsam mit den Experten von gebioMized fleißig gearbeitet. Denn sie weiß: In einer Sportart, in der sich sowohl das Material als auch die körperlichen Gegebenheiten immer wieder verändern, will auch die Position auf der Zeitfahrmaschine immer wieder angepasst und optimiert werden. Das Ziel: die perfekte Balance aus Komfort und Leistung zu finden, um am Ende ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. 

„Wir arbeiten jetzt schon seit einigen Jahren zusammen und konnten gemeinsam große Erfolge feiern“, sagt gebioMized-Bikefitter Daniel Schade. Dabei denkt er nicht nur an den WM-Titel, sondern auch an Anne Haugs dritten Platz bei der Ironman WM 2018 oder ihre beiden Siege bei der Challenge Roth.

Anne Haug im gebioMized concept-lab

Anne Haug und Daniel Schade beim Bikefitting im Mai 2020.

Anne Haugs gebioMized Stride Sattel

Anne Haugs gebioMized Stride.

Kontaktstelle 1: Der Sattel 

Zu Beginn der Zusammenarbeit lag die Konzentration vor allem auf der Schnittstelle zwischen Sattel und Gesäß. „Gerade bei der Beckenstabilität auf dem Sattel haben wir schnell große Fortschritte erzielt“, erinnert sich Daniel Schade und untermalt dies mit Bildern der gebioMized eigenen Druckmessung. 

Ein Meilenstein war im Jahr 2019 der Wechsel des Sattels auf den damals neu vorgestellten gebioMized Stride. In Kombination mit dem Feintuning der Kontaktstelle sorgte der neue Sattel nicht nur für mehr Komfort, sondern bildete auch die Grundlage für weitere Optimierungen in der Aerodynamik. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich so lange komfortabel in der Aeroposition bleiben kann“, sagt Anne Haug und erklärt: „So spare ich wertvolle Energie, die ich später abrufen kann.“ 

Satteldruckmessung gebioMized Stride bei Anne Haug

Die Grafik links zeigt die Druckverteilung auf Anne Haugs altem Sattel. Auf der rechten Grafik ist die Druckverteilung nach dem Wechsel auf den gebioMized Stride S zu sehen.

Kontaktstelle 2: Die Schuhe 

Die Kona-Siegerin von 2019 weiß auch: „Wenn ich mit der Hüfte stabil im Sattel sitze, kann ich die investierte Kraft voll aufs Pedal bringen.“ Womit wir beim zweiten Schwerpunkt der Arbeit der gebioMized Bikefitter mit Anne Haug sind. Der Kontaktstelle zwischen Fuß und Pedal. Der Punkt also, an dem der Mensch die Kraft auf die Maschine überträgt. „Zunächst haben wir verschiedenen Schuhformen getestet, um den besten Radschuh für Anne zu finden“, erklärt Daniel Schade. 

Als der passende Schuh gefunden war, ging es auch hier wieder ans Feintuning. In dem Fall war das vor allem das Upgrade des Schuhs mit einer gebioMized PUSH Einlage. „Die Einlagesohlen spielen eine entscheidende Rolle für meine Leistung auf dem Rad“, weiß Anne Haug. „Sie helfen mir die Kraft aufs Pedal zu bringen und stabilisieren dabei meine Tretbewegungen.“ Sprich: Die PUSH-Einlage macht die schnelle Frau nicht nur noch schneller, sondern hilft auch bei der Vermeidung von Verletzungen. 

Anne Haug und ihre gebioMized PUSH Einlage

Anne Haug mit ihrer gebioMized PUSH semi-custom Einlage für ihre Radschuhe.

Kontaktstelle 3: Das Cockpit 

In der Saison 2022 liegt der Fokus der Zusammenarbeit zwischen Anne Haug und gebioMized nun auf der dritten Kontaktstelle: dem Cockpit. „Wir haben hier einige biomechanische Vortests im concept-lab absolviert, Outdoor-Messungen bei der Fahrt auf der Straße durchgeführt und uns intensive Gedanken dazu gemacht, wie wir Anne auf das nächste Aero-Level heben“, verrät Daniel Schade. 

Die konkrete Umsetzung erfolgte dann in mehreren Schritten. 

1.

Ironman-Star Anne Haug im gebioMized concept-lab

Bei biomechanischen Tests im gebioMized conceptlab wurden drei unterschiedliche Setups entwickelt, die unter Laborbedingungen jeweils biomechanische Vorteile bieten. 

2.

Anne Haug beim gebioMized Feldtest

Im Feldtest auf der Straße mussten die drei Setups beweisen, wie gut sie beim Einsatz unter realen Bedingungen funktionieren. 

3.

Bei eingehenden Tests im Windkanal wurden die drei Setups auf ihre aerodynamischen Effekte hin überprüft. 

„Mit all diesem Input haben wir das finale Setup entwickelt“, sagt Daniel Schade und lobt die aktive Rolle Anne Haugs: „Sie hat ein großartiges Gefühl für das Rad und ihren Körper. Entsprechend liefert sie uns immer wieder tolles Feedback.“ Genau dieses Feedback ist enorm wichtig, um die perfekte Balance aus Biomechanik, Aerodynamik und Fahrgefühl zu finden. 

Aus der finalen Position heraus wurde schließlich in Kooperation mit der Firma Speedbar ein individuelles Cockpit für Anne Haug entwickelt. Dabei wurden anhand der gebioMized-Daten etwa die Winkelstellungen, die Positionen der Hände und die Dimensionen der Cups definiert. „Das Ergebnis ist ein großartiges Einzelstück aus Carbon, handgefertigt von Speedbar-Gründer Edwin van Vugt“, schwärmt Daniel Schade. 

 

Bereit für den großen Tanz 

Mit diesem letzten Puzzleteil haben die Bikefitter von gebioMized und Anne Haug nun alle drei Kontaktstellen zwischen ihr und ihrem Zeitfahrrad optimiert. „Während der Tests haben wir auch bereits mit Padding-Prototypen aus dem 3D-Drucker und unseren neuen Armcups gearbeitet“, verrät Daniel Schade und freut sich schon darauf, das WM-Rennen in Kona am Fernseher zu verfolgen. „Jetzt heißt es: Daumen drücken!“